Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 14

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Rudelsburg. Saaleck. Im Hintergrunde der Thüringer Wald. Die Thüringer Hochfläche ein Tafelland. Rudelsburg und Saaleck, flußaufwärts gesehen. Das Tafelland, das sich ostwärts durch Thüringen bis zur Saale hinzieht, erhält seine landschaftlichen Reize durch die tiefeingesenkten, malerischen und kulturreichen Flußtäler mit ihrer dichten Besiedelung und ihren reichen geschichtlichen Erinnerungen. Neben Main und Neckartal vereinigt das mittlere Saaletal, die Grenzlinie zwischen Thüringen und Sachsen, alle diese Vorzüge in hohem Maße. In die thüringische Muschelkalktafel eingesenkt, zieht das Saaletal eng und vielfach gewunden zwischen steilen Höhen hin, die von altersgrauen Burgen gekrönt werden, während im S. der Thüringer Wald das Panorama abschließt. Wie viele Erinnerungen wecken allein Jena und Rudolstadt, die zwischen Saaleck und dem Gebirge liegen I Berg und Fluß, Burg und Wald wecken die Wander- und Sangeslust, und wie oft mag da aus frischer Jugendbrust das Lied erschallen: „An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn".

2. Für Präparandenanstalten - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Der Nhcin bei St. Goarshausen und Vurg Käß. Im tief eingeschnittenen Bette trägt der Rhein einen Schleppzug, der von dem Personen- dampf« gerade gekreuzt und von dem nachfolgenden Schnelldampfer bald überholt werden wird, abwärts nach Coblenz zu. Leben und Bewegung herrscht auch auf den Eisenbahnen beider Ufer, Leben und Fröhlichkeit in den Weinbergen an den sonnigen Hängen, wo jetzt die Trauben gepflückt werden, Leben auf den Äckern der von herbstlicher Sonne vergoldeten Hochebene, deren Spätfrüchte eingeheimst werden, Leben und Frohsinn in den Wäldern, auf den Burgen und Ruinen, wo des Wanderers lustiger Sang erklingt.

3. Für Präparandenanstalten - S. 5

1912 - Breslau : Hirt
Vorwort. 5 Herrn Direktor Professor Dr. Rohrmann und Herrn Oberlehrer Tronnier in Hannover sowie Herrn Dr. Reinhard in Leipzig sei auf- richtiger Dank ausgesprochen für das tatkräftige Interesse, mit dem sie die Herausgabe des Buches unterstützten. Gleichen Dank schulde ich Herrn Präparandenanstaltsvorsteher Kobel in Myslowitz und Herrn Seminar- lehrer Lennarz in Kempen für ihre Winke aus der Praxis und die Durch- ficht der Korrekturbogen. Schließlich richte ich an die Herren Kollegen die Bitte, durch Mitteilung ihrer Ausstellungen und Wünsche die Brauchbarkeit des Buches zu erhöhen. Northeim, Michaelis 1911. W. Hering. Bemerkung der Verlagsbuchhandlung. Zur Durchführung der lehrplanmäßig geforderten Behandlung der Heimatprovinz sei auf die im gleichen Verlag erschienene „Sammlung von deutschen Landeskunden" hin- gewiesen, welche in 23 Heften die preußischen Provinzen und die deutschen Staaten be- handelt. (Preis je nach Umfang 50 Pf. bis 1 M.)

4. Für Seminare - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Bcnarcs am langes, die heilige Stadt der Hindu. Treppen führen zwischen dichtgedrängten Basaren hinab an den heiligen Strom. In dem „heiligen" Flusse baden die Hindu, um Reinigung von ihren Sünden zu erlangen. Auch suchen Schwerkranke in den lauen Fluten Heilung oder lassen sich ans Ufer schaffen, um dort zu sterben und verbrannt zu werden. Die Stadt ist dicht übersät mit grellfarbigen Bauten. Sie zählt gegen 1000 Tempel und 300 Moscheen.

5. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 43

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Asien. 43 mandel und Malabar abgeschlossen mxb- Das Innere ist größtenteils steppenartig: die Küstenterrassen sind wohlhewässert und weisen entgegenge- setzte Jahreszeiten ani^ Zur Zeit unseres Sommerhalbjahres weht der !>.-Vv.-Monsun und bringt der Küste Malabar reichliche Regeuguste, während er aus Koromandel als bereits trockner Wind anlangt und hier heiße Trockenzeit hervorruft. Zur Zeit unseres Winterhalbjahrs weht der Wind aus N.-U. und bringt der Küste Koroinandel die Regenzeit, so das; Malabar jetzt Trockenzeit hat. — Dekali ist reich an Diamanten. Malabar ist die Heimat des Pfefferstrauchs. — Im 8. liegt die birnförmige Insel Ceylon, vom Utlande durch die seichte, an Koralleiibauten reiche P a l k st r a iz e getrennt. Sie ist doppel so groß als Sizilien, reich an tropischen Erzeugnissen aller Art und gilt nach einer mohammedanischen Sage wegen ihrer herrlichen Natur als Heimat des Paradieses. Vorn A d a ms p i k habe Adam das Paradies zu in letzten Male gesehen und dann über die „Brücke" Ceylon verlassen, woraus Gott diese Landenge zerstörte. So sei die Palkstraße entftanbcn. — Ceylon ist die Heimat des Z i m t b a n in e s itnd berühmt durch den C e y l o n - tassee und die P e r l e n s i s ch e r e i. Die B e w o h n e r sind zum weitaus größten Teil H i n d ii s , welche den östlichsten Zweig der kaukasischen Rasse bilden. Sie verdrängten einst die dunkelfarbigen D r a v i d a S, welche als Ureinwohner des Landes an- zusehen sind und mehr oder weniger mit den Hindus vermischt in Dekan und Ceylon leben. Die Hindus bilden nach den Chinesen die zahlreichste aller Nationen der Erde. In uralter Zeit drangeu sie voii den n.-w. Hochländern nach Indien ein iind brachten das Land schoii sehr frühe aus eine sehr hohe Stufe der Kultur. Ihre uralte Religion ist die bra h m a n i s ch e (so geuauut mich B r a h m a , dem höchsten Gott der Gott- dreiheit). Die heiligen Bücher der V e d a s wurden bereits vor 3000 Iahren in der alten Sanskritsprache verfaßt, deren Stndinm eine bedeutende Umwandlung in den europäischen Sprachwissenschaften hervor- gerufen hat. Der Hindu glaubt an die Seelenwandenmg und ver- ehrt manche Tiere als heilig. „Gute Werke, Gebete, Entsaguug, Opfer iind Selbstpeinigung gehören zu einem frommen Lebenswandel". Die Quellen des Ganges und andere heilige Stätten sind vielbesuchte Wall- sahrtsorte. Die Tenipel, Pagoden, sind oft schwerfällige Steinkolosse, im Innern aber anss herrlichste geschmückt. Besonders berühmt sind die Höhlentempel um Bombay. — Der Hindu gilt als sanft und harmlos, neigt zu beschaulichen Betrachtungen, ist in allerlei Handfertigkeit sehr geschickt, bewuiideruswert als Gaukler, mäßig in seiner Lebensweise, nicht selten aber auch entnervt und verweichlicht. Die gesellschaftlichen Ver- Hältnisse leiden unter dem uralten K a st e n w e s e tt, das insonderheit auch der Ausbreitung des Christentums sehr hinderlich ist. Das Wiinderland Indien lockte seit den ältesten Zeiten die Eroberer imd Kaufleute an. Im Mittelalter vermittelten Araber und Venetianer den Handel zwischen Jndieii und dem Abendlande. Erst seit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien knüpften die europäischen Seemächte, die Portugiesen, Franzosen und späterhin die Engländer, mit Jndieii unmittel- bare Beziehungen au. Inzwischen hatte ein mongolischer Eroberer iit Iudien ein großes mohammedanisches Reich gegründet. Der Fürst führte deii Titel Großmogul, und seine glänzende Hauptstadt war Delhi. Noch heilte itt daher namentlich im Judusgebiet der Mohammedanismus sehr verbreitet. Im Lause der Zeit gewannen die Engländer immer mehr an Einfluß in Indien. Ein Reich nach dem andern ordnete sich ihnen unter, und heute besitzen sie fast ganz Vorderindien als indisches K a i s e r r e i ch. Nur die Him^lajastaaten B h u t a n und N i p a l Huben

6. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 28

1912 - Breslau : Hirt
28 B. Landschaftsgebiete. 13. Das Innere des Frohnauer Hammers. Dieses alte Hammerwerk ist schon lange nicht mehr in Betrieb. Aber in seinem Inneren ist noch die vollständige Arbeitseinrichtung vorhanden, und mich äußerlich hat das Werk seine ursprüngliche Gestalt bewahrt, erinnernd an die Zeiten des alten Erz- gebirgsspruches: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz; Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz." 14. Altenberg mit der Pinge. Einst blühte in dem am Fuße des basaltischen Geising gelegenen Bergstädtchen der Zinnbergbau und gab reiche Ausbeute. Durch die riesigen zutage geförderten Mengen (im Jahre 1460 z. 93. über 6000 Zentner Zinn) wurden große Hohlräume geschaffen, und 1620 stürzte ein solches Bergwerk in sich zusammen. Es entstand die auf unserm Bilde sichtbare große trichterförmige Grube, etwa 70 m tief mit einer oberen Öffnung von mehr als 30 000 qm.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 201

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
201 ob mit Maschinen oder mit den Lippen, das ist gleichgültig. Darum findet man in vielen Tempeln eine große Menge Walzen mit aufgerollten Ge- beten, welche durch Wasser bewegt werden. Bei großen Feierlichkeiten werden große, mit 108 Lampen versehene Kronleuchter, durch welche die heiligen 108 Gandjurbücher dargestellt werden, in Bewegung gesetzt; auch die Rosenkränze der Priester zählen 108 Gebetkugeln. Der Buddhis- mus hat fick in Tübet zu einer Priesterherrschaft ausgebildet: das Ober- haupt dieses buddhistischen Kirchenstaates ist der Dalai-Lama, d. i. Meeres- priester, weil seine Herrschaft ausgebreitet ist, wie die Oberfläche des Meeres. e) Das Schamanenthum der nordasiatischen Mongolen stellt einerseits den Glauben an einen Gott, der aber wegen der ungeheuren Entfernung ohne Einwirkung auf die Schicksale der Menschen sei, anderseits eine Unzahl von bösen Geistern auf, welche den Menschen Schaden bringen. Furcht ist die Grundlage dieses Cultus. Die Schamanen suchen Hülfe gegen die Geister, gegen Verstorbene und gegen Verzauberungen bei ihren Götzenbildern, welche kleine, aus Holz oder Lumpen gefertigte Puppen sind. Dieselben werden nur so lange verehrt, als es gut geht; für jedes einbrechende Un- glück müssen die Götzen herhalten: sie werden beschimpft, zerschlagen oder verbrannt, und müssen neuen Bildern Platz machen. Die Priester der Scha- manen sind Zauberer, welche den Aberglauben durch eigenes Beispiel mehren und die geistige und die sittliche Entwickelung des Volkes darnieder halten. Neben diesen Religionen sind auch noch andere in Asien herrschend, jedoch nicht in solcher Ausdehnung, wie die drei zuerst genannten. So hat sich unter den Gebildeten in China, Japan und Anam die Lehre des Confucius (die Lehre der Gelehrten) erhalten. Er lebte gleichzeitig mit Gautama und wollte weniger eine neue Glaubens- als Sittenlehre aufstellen und das Volk ermahnen, Maß zu halten in allen Dingen, Liebe zu üben und Gutes zu thun. Seine Lehre ist vielfach ausgeartet; viele seiner An- hänger haben weder Bilder noch Priester und ahmen die Gebräuche anderer Culte abergläubisch nach. Die früher in Japan herrschende Sittenlehre ist theils vom Buddhismus verdrängt, theils in denselben übergegangen. Fast von keiner geographischen Bedeutung mehr ist die alt-persische Religion (vergl. S. 59). Während im Innern und Osten von Asien diese heidnischen Religionen vorherrschen, dehnt sich der Islam über den ganzen Westen, über Kleinasien, Arabien und Persien aus. Das Christenthum hat sich bisher nur auf euro- päische Einwanderer beschränkt, in neuester Zeit aber durch Missionäre auch unter Asiaten Anhänger gefunden. Der Islam, die Lehre des Muhamed, beruht auf jüdischen und christ- lichen Grundlagen. Er erkennt in Moses und Christus göttliche Propheten, welche aber von Muhamed übertrosfen worden sind. Er ist der letzte und größte Prophet Gottes gewesen, welcher durch den Umgang mit dem Etigel Gabriel befähigt wurde, die alte Religion der Erzväter wieder herzustellen. Das Religionsbuch ist der Koran, d. h. Lesung, Lehrbuch; er enthält die Glaubens- und Sittenlehre der Moslemin, die Gesetze über Ceremonieen, die Ehe, die Erbfolge, über bürgerliche Verhältnisse und über Krieg. Der Hauptglaubenssatz der Moslemin ist: „Es ist kein Gott außer Gott, und Muhamed ist sein Prophet." Häufig hört man von ihnen die Ausdrücke:

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 221

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
221 § 90. Das asiatische Rußland. (280,000 Q.-M., 10 Mill. Einw.) 1. Sibirien*) (262,595 Q.-M. und 4,272,Ooo Einw.) ist ein schreckliches Wort für russische Ohren; es bezeichnet ja den Verban- nungsort so vieler Unglücklichen, wodurch die richtige Vorstellung von dem- selben ganz geändert wird. Das Land ist um Tobolsk, Tomsk, Ieniseisk und und Irkutsk bis Jakutsk manchem Bezirk des europäischen Rußlands vor- zuziehen. Das Volk lebt in vieler Beziehung besser, als im europäischen Theile; zugleich ist es reicher und wohlhabender. Im westlichen Sibirien ist noch alles russisch; erst mit der Provinz Jakutsk beginnt das asiatische Regiment mit den Jakuten und wandernden Tungusen. Wofern die An- siedler nicht träge sind, pflügen und bauen sie den reichlichen Boden, schlagen Holz, fangen Fische und Wild, treiben Viehzucht — sie können sorglos leben. Freilich ist das Loos der Verbannten ein traurigeres; sie leben ge- zwungen in einem fremden Lande, fern von Verwandten und Freunden und dem gewohnten Kreise, sind zu Feldbau, Pelzlieferungen oder Berggruben- arbeit, ihnen vielleicht ganz ungewohnten Beschäftigungen, verurtheilt, und streng beaufsichtigt. An Lebensmitteln und Geld haben sie meist keinen Mangel; Manche erwerben sich gar mehr, als in der Heimath. Man rech- net im Durchschnitt 10,000 deportirte Verbrecher auf das Jahr. Der Hauptreichthum Sibiriens besteht in edlen Metallen und Steinen, Holz, Pelzwild und Fischen. Während die Verbannten und Angestellten in dem Altai bei Barnaul und um Rertschinsk aus Silber, Blei und Gold bauen, liegen die eingebornen Völkerstämme dem edlen Waidwerk ob: die Tungusen fangen wilde Rennthiere, Zobel, Biber, schwarze Eichhörnchen und Füchse; die Tschuktschen Wallrosse, Füchse und Zobel; die Jakuten liefern die edelsten Zobel und Füchse, Hermeline, Bisamthiere und Bären; die Sa- mojeden wilde Rennthiere, Wölfe, Hasen, Füchse, Vielfraße, Zobel rc. Die Tungusen, Jakuten und Tschuktschen ziehen, wie die Kirgisen, vielfach umher und treiben vorzugsweise Jagd und Rennthierzucht, die Jakuten auch Pferde- zucht; alle leben im Winter in Erdhütten, um gegen die Kälte besser geschützt zu sein. Unter allen Nomaden in Ostsibirien sind die Tungusen die rohesten und sorglosesten. Sie stammen von den Mandschu ab, ähneln denselben aber nicht mehr, und leben von der Jagd. Während des langen, kalten und tagelosen Winters leiden sie oft große Roth, und müssen zu den Nach- barn betteln gehen. Sie lieben die Ortsveränderungen und bleiben an einem Orte nicht gern länger, als einen Tag. Unbesorgt um den andern Tag geht der Mann erst auf die Jagd, wenn die Vorwäthe aufgezehrt sind, deutet mit dem Finger nach der Gegend hin, welche er besuchen will, und überläßt das Weitere, was jetzt geschehen soll, seiner Frau. Diese bricht das Zelt ab, ladet die ganze Habe auf Rennthiere, und schlägt das Zelt an der Stelle wieder auf, wo sie ihren Mann zu finden hofft. Ist dieser !) Vergl. § 78. 1. und § 79

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 59

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
59 Die Polytheisten beten viele und verschiedenartige Götzen an. Je nach dem Bildungsgrade der Völker sind die heidnischen Religionen vollkomm- ner oder mangelhafter. Wir wollen sie der Vollständigkeit halber hier kurz zusammenstellen. 1) Das Brahmathum der Inder stellt 3 Hauptgottheiten (Trimurti) auf, Brahma, Wischnu und Schiwa, und verlangt daneben noch die Ver- ehrung von einer Menge von Göttern und Göttinnen oder auch von personisicirten Naturkräften. Die Lehre von der Seelenwanderung, die Enthaltsamkeit von allen Fleischspeisen, die Eintheilung des Volkes nach Kasten unterscheiden diese Religion wesentlich von andern heidnischen Culten. (Vergl. § 81.) 2) Der Buddhismus, die Religion der Mongolen, ist uni die Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. aus dem Brahmathum hervorgegangen. Der Stifter dieser Religion, Buddha oder Gautama, verwarf die blutigen Opfer, den Kastenunterschied, die alten Ceremonien, und führte einen neuen Gottesdienst ein, welcher Manches mit der katho- lischen Kirche (Weihwasser, Kerzen, Rosenkränze) gemein zu haben scheint. Das Oberhaupt dieser religiösen Sekte ist der Dalai Llama, welcher seinen Sitz in Lhassa, der Hauptstadt des buddhistischen Kirchenstaats hat. (§ 81.) 3) Die Religion der feuernnbetenden Parsen, begründet von Zoroaster oder Zerdusch (660 v. Chr.) erkennt ein Reich des Lichtes und der Finsterniß an, von denen ersteres von Ormuzd, dem Urheber alles Guten, letzteres von Ahriman, dem Urheber alles Uebels auf Erden, regiert wird. Diese Lehre legt ihren Bekennern die Pflicht auf, durch gute Handlungen und Nächstenliebe das Reich des Lichtes zu fördern und die Macht des Fürsten der Finsterniß zu brechen. Sie zählt nur noch wenige Anhänger, insbesondere auf der Halbinsel Baku am kaspischen Meere und auf Guzerate in Vorderindien. 4) Die Neger in Afrika haben den traurigsten Götzendienst. Alle Reli- gionen der äthiopischen Race verehren nämlich den bösen zürnenden Geist, dessen Zorn jene Völker fürchten und durch zahlreiche Men- schenopfer von sich abzuwenden suchen. Die Priester sind Zauberer und bewegen das Volk, von den lächerlichsten Dingen Schutz für ihre Person zu erwarten. 5) Die amerikanischen Jäger- und Fischervölker glauben an einen großen Geist, der die Welt erschaffen hat; sie bringen ihm Opfer und Geschenke dar, während sie neben ihm eine Menge guter und böser Geister verehren. Merkwürdig bleibt es, daß bei diesen Indianern Amerikas eine Sage von einer großen Sündfluth sich erhalten hat, und der Glaube an eine Fortdauer nach dem Tode ziemlich allge- mein verbreitet ist. Wenn man die Gesammtmasse aller Menschen aus Erden zu ungefähr 1400 Mill. annimmt, und zwar in Europa 287 Millionen Asien 800 Afrika 200

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 248

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
248 eines Strauches geflochten wird. Sie leben von den scheußlichsten Dingen, welche wir uns nur denken können: von Schlangen, Eidechsen, Ameisen, Käfern, Heuschrecken re. Die Hottentotten stehen an geistiger Kraft den Kasfern nach; sie wollen sich durchaus nicht geistig anstrengen, und arbeiten ebenso ungern. Aber doch ist ihr Charakter gut; denn sie sind ehrlich, zärtlich gegen ihre Kinder und voll Mitleid gegen Unglückliche. Die Bildungsstufe der äthiopischen Race kann man schon aus ihrer Religion abmessen (§ 50). Sie ist die tiefste Stufe des Heidenthums. Die Neger haben kaum einen Begriff von einem lebendigen Gotte; sie denken ihn sich zu entfernt und glauben, er habe die Welt verlassen und unzähligen Geistern preisgegeben. Diese Geister (Fetische) beten sie unter allerlei Formen an; auf die lächerlichste Weise machen sie Holz, Steine, Schlangen, Eidechsen, Krokodile, Wasserfälle, Bäume, die Sonne, selbst verfertigte Götzen mit Menschengestchtern, sogar den eignen Schatten re. zu Fetischen, welchen sie auch Menschenopfer bringen, um ihren Zorn zu versöhnen. Ueberall verlangt der Fetischdienst zahlreiche Menschenopfer, und veranlaßt die fürchterlichsten Gräuelscenen. Die Neger haben einen eigentlichen Teufelsdienst; sie sind in immerwährender Furcht, ein Zauberer möge sie etwa behexen. Darum behängen sie sich mit Grigris, d. h. Zaubermitteln, und morden ohne Er- barmen alle diejenigen, welche von den Zauberärzten als Urheber einer Be- zauberung bezeichnet werden. Erst in neuester Zeit ist zu diesen unglück- seligsten Duldern der Erde die Wohlthat des Christenthums gedrungen. Unter den Hottentotten und Kasfern, in der Negerrepublik Liberia, in Freetown, und an der Küste Zanguebar hat die Lehre des Weltheilandes bereits so festen Fuß gefaßt, daß mit Zuversicht zu erwarten steht, es werde den unausgesetzten Bemühungen europäischer und afrikanischer Missionäre in Kürze gelingen, auch unter den unglücklichen Völkern im Innern von Afrika die beglückende Iesu-Religion*) zu verbreiten. Bemerkenswerth ist es, daß nicht nur in Habesch, sondern auch im Neger-reich Mandara das Christenthum sich erhalten hat. Bei Moru, der Hauptstadt von Mandara in Bornu, hat man eine Anzahl Christendörfer aufgefunden und sogar ein christliches Volk, die Gouber, angetroffen, welche Kirchen mit Glocken, alte Bibeln und Religions- bücher besitzen, und in jene Gegenden eingewandert zu sein vorgeben, als die christlichen Kopten Aegyptens zier Zeit der arabischen Einfälle aus ihren heimathlichen Sitzen vertrieben wurden. Sowie ganz Nordafrika sich dem Islam zugewendet hat, so ist es auch der Thäthigkeit muhamedanischer Missionäre gelungen, viele Negerftämme der Lehre „des Propheten" zuzuwenden, welche der Sinnlichkeit der Reger mehr zusagt, als das Christenthum. Wenn aber schon der Islam eine unter Aethiopern seltene Bildung hervorzurufen vermocht hat, um wie viel mehr dürfen wix unsere Hoffnungen auf eine spätere Kultur der Negervölker richten, wenn die Lehre Jesu bei ihnen bleibenden Eingang gefunden haben wir. Zahlreich sind in der Berberei die Juden; und obwohl verachtet und schmählich unterdrückt, haben sie doch großen Reichthum und Einfluß erlangt. Ihre Zahl wird auf 6 — 700,000 geschätzt. ') Die Bibel ist bereits in verschiedene Negersprachen übersetzt worden.
   bis 10 von 11893 weiter»  »»
11893 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11893 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2457
1 3649
2 888
3 8904
4 5401
5 8621
6 12701
7 17752
8 8742
9 4359
10 7866
11 4728
12 545
13 8658
14 2156
15 9680
16 5064
17 17860
18 21455
19 7147
20 1098
21 10603
22 12099
23 1149
24 13394
25 1936
26 2197
27 1568
28 1146
29 16123
30 5913
31 1744
32 8218
33 1309
34 2317
35 2467
36 3131
37 11893
38 23173
39 4478
40 7646
41 14987
42 956
43 1107
44 9302
45 14219
46 1475
47 981
48 1624
49 27664

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 266
1 1131
2 116
3 515
4 257
5 244
6 173
7 178
8 90
9 234
10 93
11 270
12 248
13 405
14 297
15 154
16 972
17 7188
18 108
19 264
20 209
21 1256
22 386
23 613
24 297
25 275
26 1705
27 146
28 762
29 88
30 128
31 73
32 226
33 484
34 219
35 173
36 332
37 169
38 181
39 910
40 139
41 210
42 695
43 425
44 91
45 1179
46 132
47 239
48 194
49 396
50 170
51 25
52 965
53 1435
54 538
55 79
56 344
57 155
58 210
59 117
60 69
61 251
62 190
63 51
64 527
65 289
66 363
67 247
68 443
69 409
70 338
71 440
72 137
73 406
74 148
75 699
76 1400
77 3332
78 243
79 344
80 115
81 326
82 680
83 316
84 454
85 130
86 163
87 942
88 238
89 221
90 250
91 555
92 3662
93 189
94 2673
95 890
96 125
97 493
98 1701
99 94

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 724
1 54
2 243
3 190
4 106
5 71
6 878
7 52
8 68
9 96
10 136
11 72
12 342
13 307
14 98
15 40
16 139
17 26
18 52
19 262
20 166
21 39
22 51
23 344
24 169
25 499
26 285
27 52
28 185
29 124
30 86
31 212
32 190
33 1930
34 323
35 16
36 132
37 41
38 65
39 249
40 138
41 62
42 265
43 569
44 60
45 119
46 130
47 172
48 522
49 109
50 487
51 1046
52 122
53 72
54 71
55 106
56 62
57 96
58 371
59 1838
60 29
61 71
62 113
63 56
64 213
65 394
66 55
67 29
68 111
69 434
70 122
71 87
72 235
73 38
74 79
75 202
76 114
77 188
78 133
79 54
80 173
81 3854
82 208
83 140
84 105
85 200
86 100
87 129
88 131
89 307
90 123
91 144
92 440
93 86
94 69
95 82
96 101
97 179
98 92
99 61
100 2310
101 45
102 819
103 164
104 218
105 79
106 181
107 113
108 39
109 225
110 369
111 236
112 154
113 221
114 369
115 104
116 380
117 56
118 81
119 107
120 236
121 243
122 89
123 367
124 254
125 250
126 95
127 532
128 138
129 281
130 69
131 830
132 138
133 272
134 202
135 49
136 884
137 155
138 99
139 61
140 93
141 12
142 592
143 613
144 130
145 101
146 18
147 77
148 38
149 1092
150 55
151 149
152 762
153 80
154 138
155 172
156 171
157 83
158 103
159 344
160 146
161 110
162 50
163 40
164 160
165 87
166 362
167 427
168 175
169 299
170 46
171 126
172 120
173 889
174 45
175 3038
176 64
177 1324
178 148
179 1771
180 62
181 106
182 414
183 956
184 335
185 215
186 144
187 629
188 122
189 355
190 56
191 119
192 112
193 126
194 121
195 220
196 763
197 85
198 50
199 133